im Schuljahr 1999/2000
durchgeführt im Bildungsgang
Leitgedanken des Projektes „OK-USA“
Im Schuljahr 1998/99 führten wir am Berufskolleg der Stadt Gütersloh zum ersten Mal das interdisziplinäre Unterrichtsprojekt „OK-USA“ in der Höheren Berufsfachschule für Abiturientinnen und Abiturienten durch. Das Projektdesign, das dem Genehmigungsantrag vom 26. September 1998 beigefügt wurde, war von Anfang an so konzipiert, dass es sowohl auf andere Bildungsgänge in der Höheren Berufsfachschule als auch auf Bildungsgänge in der Berufsschule übertragen werden konnte.
Im Hinblick auf die in das Projekt integrierte
Studienfahrt und internationale Begegnung geschah dieses in Anlehnung an die
Erfahrungen im Austausch von Schülerinnen und Schülern der Höheren
Berufsfachschule mit dem Partnercollege in Broxtowe/England Mitte der achtziger
Jahre. Sie führten seit Anfang der neunziger Jahre zum Austausch von Berufsschülerinnen und
–schülern mit dreitägigen (schulspezifisches AUROPA-PROGRAMM) und dreiwöchigen (PETRA-/LEONARDO-Kooperationsprogramm) Praktika in englischen Industrie-,
Handels- und Versorgungsbetrieben. Hier wird deutlich, dass am Berufskolleg der Stadt Gütersloh
Auszubildenden Möglichkeiten der Vorbereitung auf einen europäischen
Arbeitsmarkt fast zehn Jahre
früher gegeben wurden, als durch die Kooperationsprogramme der Europäischen
Union.
Chancen zur Vorbereitung auf einen globalen Arbeitsmarkt sollen
u. a. durch das interdisziplinäre Projekt „OK-USA“ gegeben werden.
Möglichkeiten der Realisierung und Finanzierung ergeben sich zur Zeit aufgrund
der guten Beziehungen zur High School in Amber Pocasset/USA.
Das Design des Pilotprojektes
(1998/99) sollte laut Projektantrag auch Anlass für Diskussionen zur
Vorbereitung auf einen globalen Arbeitsmarkt im Rahmen der Entwicklung unseres
Schulprogramms bilden, die zu qualitativen
Veränderungen führen, um den interdisziplinären Ansatz noch deutlicher werden
zu lassen bei gleichzeitiger Erhöhung der fachwissenschaftlichen Bezüge zu den
einzelnen Disziplinen und methodischer Akzentuierung. Es wäre schön, wenn die
momentane Diskussion zu einem solchen Ergebnis führen würde.
Grundlagen des Projektes „OK-USA“
Seit Mai 1997 bestehen Kontakte
zwischen der Amber-Pocasset High School und den Kaufmännischen Schulen der
Stadt Gütersloh. Im Schuljahr 1997/98 erhielten die Schülerinnen und Schüler
der Berufsfachschule (BF 61) die Chance, ein e-Mail-Pilot-Projekt mit den
"Seniors" der High School in Amber-Pocasset aufzubauen, durchzuführen
und während des Besuches der amerikanischen Lehrerin, Mrs Anita Akin, anläßlich
der BF-Abschlußfeier im Juni 1998 in Deutschland, im persönlichen Gespräch zu
reflektieren.
Primäre Inhalte des e-Mail-Projektes, das zunächst über private Kommunikationsmöglichkeiten durchgeführt wurde, waren die persönliche Vorstellung, die Darstellung der jeweiligen Schulumgebung und seitens der BF 61 die Präsentation der Firma Storck KG, Halle Westf., in englischer Sprache. Grundlage hierfür bildete eine Betriebserkundung. Einzelne Projektinhalte wurden zum Schuljahresende in die Homepage der Kaufmännischen Schulen der Stadt Gütersloh integriert.
Im Rahmen des 1998/99
durchgeführten Pilot-Projektes sollten die nunmehr auf Klassenbasis zur
Verfügung stehenden neuen Informations- und Kommunikationstechnologien
kontinuierlich in die interdisziplinäre Unterrichtsarbeit eines Bildungsgangs
integriert werden. Das Internet wurde durchgängig als Kommunikations-,
Informations- und Präsentationsmedium genutzt. Projektergebnisse wurden
wiederum in die Homepage der Kaufmännischen Schulen der Stadt Gütersloh
integriert und in einem umfassenden Projektband dokumentiert.
Durchführung des Projektes „OK-USA“ in der IN 91
Zu Beginn des Schuljahres 1999/2000 wurden der Klassenlehrer und die
Schülerinnen und Schüler der IN 91 über die potentielle Möglichkeit der Durchführung
eines interdisziplinären Projektes mit einer integrierten Studienfahrt
informiert. Der Klassenlehrer sagte seine Projektunterstützung uneingeschränkt
zu. Das Interesse der IN 91 am Projektunterricht war sehr hoch. Für die
Studienfahrt interessierten sich circa zwanzig Auszubildende von Anfang an.
Eine lerngruppenübergreifende Durchführung der Studienfahrt nach
Oklahoma/USA ist unter Einbeziehung der Blockklassen langfristig intendiert und
aufgrund der Erfahrungen im Austausch mit Broxtowe/England sehr zu begrüßen.
Allerdings sollte unbedingt berücksichtigt werden, dass ein langfristiger
interdisziplinärer Projektunterricht lerngruppenübergreifend Modifikationen der
bisherigen schulorganisatorischen Rahmenbedingungen in den Bildungsgängen der
Berufsschule erfordert.
Zusatzinformation: Die Lernenden der Höheren Berufsfachschule für
Abiturientinnen und Abiturienten votierten zu Schuljahresbeginn 99/00 gegen die
ihnen angebotene Studienfahrt nach Oklahoma/USA.Sie sprachen sich aber
eindeutig für einen interdisziplinären Projektunterricht in den Fächern
Wirtschaftsinformatik, Englisch und Volkswirtschaftslehre (bilingual) und seine
kontinuierliche Fortsetzung bis zum Schuljahresende aus.
Planung der Studienfahrt und internationalen Begegnung in der IN 91:
Die Planungen der in das Projekt „OK-USA“ integrierten Studienfahrt und internationalen Begegnung der IN 91 begannen im Dezember 1999, zehn Monate vor Fahrtbeginn, drei Monate früher als für die Pilot-Projektfahrt im Schuljahr 1998/99. Eine noch frühere Terminplanung war nicht möglich, da erst die Verschiebung der Termine für die IHK-Zwischenprüfung auf den 17. und 18. Oktober 2000, zwei Tage nach den Herbstferien, abgewartet werden musste. Aus diesem Grund war es auch nicht möglich, die Herbstferien 2000 ganz oder teilweise in den Fahrtzeitraum einzubeziehen, wie es ursprünglich geplant war und vieles erleichtert hätte.
Die seit dem 2. Februar 2000 reservierten Flüge wurden am 4. April 2000 mit DM 100,- pro Person angezahlt. Die preisgünstigsten Flüge waren nur am Freitag, 20. Oktober 2000 und am Freitag, 3. November 2000 zu erhalten. Flüge an den Wochenendtagen, die eine genaue Einhaltung der in den Wanderrichtlinien vorgesehenen 14 Tage ermöglicht hätten, wären wesentlich teurer gewesen. Wie schon beim Pilot-Projekt verpflichteten sich die Teilnehmer der Studienfahrt einen Berufsschultag (für Freitag, 20.Oktober 2000) im Rahmen des Projektes vorzuarbeiten. Samstag, der 4. November 2000 dient lediglich dem Transfer von Frankfurt nach Bielefeld in den Morgenstunden.
Es wurde von Anfang an eine
Studienfahrt und internationale Begegnung geplant mit ausschließlich
freiwilliger Teilnahme. Das Interesse der Lernenden der IN 91, der einzigen
Teilzeitklasse dieses Bildungsgangs, blieb unverändert hoch. Jedoch verließ eine interessierte
Auszubildende die Lerngruppe im laufenden Schuljahr, zwei konnten aus privaten
Gründen ihre Studienfahrtteilnahme nicht realisieren.
Um allen Auszubildenden eine rechtzeitige Jahresurlaubsplanung zu ermöglichen, preisgünstige Flugtickets zu erhalten und Planungssicherheit zu schaffen, wurde die Informationsveranstaltung für die Ausbilderinnen und Ausbilder auf den 22. Februar 2000 vorgezogen und nicht in das Kooperationsgespräch im April 2000 integriert. Zum Informationsgespräch luden der Klassenlehrer und der Schulleiter ein. Durchgeführt wurde es vom für die Berufsschulklassen Verantwortlichen, dem Klassenlehrer, dem Fachlehrer für Organisations- und Allgemeine Wirtschaftslehre sowie der Fachlehrerin für Englisch.
Übersicht über die Planung der Pilot-Projekt-Studienfahrt:
Zielgruppe: IN 91
(10 Schülerinnen, 7 Schüler)
Klassenlehrer: Herr Lemmermann
Fachlehrerin in AWL u. OL: Herr
Rosenthal (Begleiter der Studienfahrt)
Fachlehrerin in Englisch: Frau
Peters (Leiterin der Studienfahrt)
Zeitraum: 20. Oktober – 4. November 2000 (16
Tage)
Schultage: zehn,
davon 5 Berufsschultage
Wochenend-/Feiertage: sechs
getroffene Vereinbarungen: Die
am 20. Oktober ausfallenden Unterrichtsstunden werden im Rahmen des
Projektunterrichts an einem Nachmittag
gegeben.
Fahrtkosten: Die Fahrtkosten
betragen DM 1.121,- für jede/n Jugendliche/n.
weitere Kosten: Die Kosten für zwei Zwischenübernachtungen in Dallas und
zusätzliche Verpflegung wurden (unter Berücksichtigung des
gestiegenen Dollarkurses) mit DM 120,- veranschlagt.
Unterbringung: Sie erfolgt in Familien in
Amber/Pocasset/USA.
Verpflegung: Sie
erfolgt in den Familien, an der High-School, in Betrieben und im Einzelfall
durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Zuschüsse: Stadt Gütersloh:
48,- DM pro Teilnehmerin und Teilnehmer
Vorläufiges Programm: siehe Anlage
Thesen zur Diskussion:
Wir hoffen, das geplante interdisziplinäre Pilot-Projekt "OK-USA" und den bisherigen Planungsstand der Studienfahrt sowie ihre Zielsetzungen so transparent und detailliert wie möglich dargestellt zu haben. Über eine konstruktive Kritik des Gesamtprojektes, zukunftsweisende Anregungen und eine zunehmende Beteiligung an diesem und zukünftigen Projekten würden wir uns sehr freuen.
Bielefeld/Steinhagen, 14. Juni
2000 Peter Rosenthal Heidrun Peters