Design des interdisziplinären Unterrichts-Projekts OK-USA“

im Bildungsgang „Industriekauffrau / Industriekaufmann“ in der

IN 91 am Berufskolleg der Stadt Gütersloh

Inhalte des Unterrichtsprojektes:
 

Im Englischunterricht: Multimedial lernen mit Hilfe

1. der Sprachlernanlage
    1.1 Einsatz der Software "Multilevel Business Programme"
    1.2 Dialogübungen mit Hilfe der "Tandberg-Software"
    1.3 Er-/Bearbeitung von Wirtschaftsfachtexten mit der "Tandberg-Software"

2. des Internetzes

    2.1 Nutzung des Internetzes als Informationsmedium:

2.1.1 Geografie, Geschichte, Politische System der USA

2.1.2 Erziehungssysteme, Bedeutung des Sports, Kultur und Traditionen in den USA

2.1.3 Wirtschaftliche Situation der USA

2.1.4 Wirtschaftspolitische und soziale Situation in „small town America“

2.1.5 Wirtschaftliche Situation ausgewählter Betriebe im Staat Oklahoma

2.1.6 Oklahoma State and City / Texas and Dallas

2.1.7 “High Schools”, “Colleges” und “Universities” in Oklahoma

2.1.8 “The American Way of Life”

 

2.2 Nutzung des Internetzes als Präsentationsmedium:

2.2.1 Erstellung einer Internet-Präsentation zur eigenen Person und Familie und

         Bereitstellung der Klassen-„Profiles“ auf der Schulhomepage

2.2.2 Partielle Präsentation des Projektes „OK-USA“ auf der Schulhomepage

2.2.3 Präsentation der Vorbereitung/Auswertung der Studienfahrt im Internet

            2.2.4 Erstellung eines (schülerorientierten) Hypertextes über den eigenen Ausbildungsbetrieb in englischer Sprache (Einbindung in das Projekt des BKG zur „regional identity“)

 

2.3 Nutzung des Internetzes als Kommunikationsmedium:

           2.3.1 Austausch von e-Mails in englischer Sprache zur:

- eigenen Person und Familie, regionalen Wirtschaftsstruktur, Situation im Ausbildungsbetrieb und am Berufskolleg der Stadt Gütersloh

- Person und Familie eines amerikanischen Jugendlichen, Situation an der Schule/am College, wirtschaftlichen Situation Oklahomas und zum „American way of life“    

            2.3.2 Durchführung von „chats“ (Life-Unterhaltungen)

2.3.3 Durchführung einer Video-Konferenz im Rahmen der „net days“ am 28. Oktober 2000 während der Studienfahrt vom Studio des „Canadian Valley Vo-Tech“ des Berufsbildungszentrums des Grady County/Oklahoma


Einbindung des Projektunterrichts in der IN 91 in den Lehrplan für die Fächer AWL und Datenverarbeitung

Vorraussetzung: Ziele des Projektes (siehe oben)

 

Einbindung in die unterrichtlichen Inhalte des Faches AWL

Lernfeld 1: Mit der Berufsausbildung in der Industrieunternehmung beginnen
 

Durch den Besuch der amerikanischen Partnerschule, eines Berufsbildungszentrums und einer Universität mit zahlreichen (Kursen der beruflichen Aus- und Weiterbildung) ist es den Schülern möglich, ihre persönlichen Arbeits- und Ausbildungsbedingungen mit denen in Amerika zu vergleichen und diese zu beurteilen, so dass die Schüler ihre persönliche Situation ggf. neu bewerten. Die Schüler lernen das Ausbildungssystem sowohl in der Schule als auch durch die Erkundung von fünf bis sieben amerikanischen Klein-, Mittel und Großbetrieben kennen und sind so in der Lage, ihren Wissenshorizont durch die neuen Erfahrungen zu bereichern und zu erweitern.

Insbesondere das Thema "Sicherheit am Arbeitsplatz" wird von den Schülern im Unterricht bzgl. der praktischen Bedeutung unterschätzt. Im Rahmen der anstehenden Betriebserkundungen werden die Schüler erfahren, dass in Deutschland selbstverständliche Regelungen in anderen Wirtschaftsräumen gar nicht so selbstverständlich sind.

Auch die betriebsinternen Möglichkeiten der Mitsprache durch Betriebsräte lassen sich gut mit der Realität in einem anderen Wirtschaftsraum vergleichen.


Lernfeld 2: Verträge schließen und erfüllen
 

Oft werden in diesem Themenbereich - insbesondere zu der Thematik "Rechtsobjekt" - Beispiele aus Amerika angeführt. Diese oft das Erbrecht betreffenden Regelungen sind in Deutschland undenkbar. Nun haben die Schüler die Gelegenheit, die Bedeutung der Begriffe "Rechtsobjekt" und "Rechtssubjekt" und deren Verwendung in der Rechtsprechung in Amerika zu erfahren .

Auch das Thema Verbraucherschutz wird zum Erfahrungsgegenstand für die Schüler werden, wenn sie als Verbraucher auf dem amerikanischen Markt aktiv werden und zuvor selbst gestellte Projektaufgaben vor Ort bearbeiten.




Lernfeld 3: Die Mitarbeiter in der Industrieunternehmung
 

Insbesondere die Themen "Kündigung", "Gewerkschaften", "Tarifverträge", "Sozialsystem" können direkt von den Schülern mit den deutschen Regelungen verglichen und bewertet werden. Durch Gespräche mit ihren jeweiligen Betreuungs-Partnern und den Erfahrungen der einzelnen Familien zu diesen Themen werden den Schülern neue, wichtige Eindrücke vermittelt.

 

Lernfeld 4: Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Einflussgrößen in Entscheidungen der Unternehmung und  der privaten Haushalte

 
Insbesondere die Erreichung der Lernziele des Lernfeldes 4 wird durch den Austausch mit den amerikanischen Partnern sinnvoll unterstützt. Die Schüler lernen ökologische und ökonomische sowie soziale Ziele vor dem Hintergrund der unterschiedlichen wirtschaftlichen Ordnungen abzuwägen. Sie erkennen staatliche Einflüsse auf den Wettbewerb in beiden Wirtschaftssystemen und deren Folgen. Insbesondere die Auswirkungen auf das unternehmerische und auf das persönliche Handeln werden den Schülern noch deutlicher.

Durch das Leben in den einzelnen Familien lernen die Schüler die amerikanische Lebensweise kennen, die familiären und persönlichen Bedürfnisse bzw. den Bedarf und die Möglichkeiten der Realisation der Nachfrage.



Einbindung in die Inhalte des Faches Datenverarbeitung (Lernfeld 13)

Die zu vermittelnden Fertigkeiten und Kenntnisse aus dem Inhaltspunkt 5 (Kommunikation) werden im Rahmen des Projektes besonders unterstützt.

Die Schüler haben das lokale und externe Netze (Intranet und Internet) als Möglichkeit der weltweiten und barrierefreien Kommunikation kennen gelernt. Insbesondere die Kontaktaufnahme mit den Schülern in Oklahoma via e-Mail und der Austausch persönlicher Daten in Form von selbsterstellten Briefen bzw. persönlichen Web-Präsentationen, haben den Schülern die Fähigkeit vermittelt, völlig selbstverständlich und ohne Berührungsangst in Kontakt mit - noch vor Jahren  kaum erreichbaren - Gesprächspartnern mit Hilfe der neuen Kommunikationstechniken zu treten.

Die Schüler haben gelernt, dass die Globalisierung und insbesondere die neuen Technologien für sie ganz persönlich neue Kommunikationsmöglichkeiten schaffen, dass die Welt für Kommunikation "endlich" wird und die Reaktion auf die Informationsweiterleitung innerhalb kürzester Zeit erfolgen kann, da kein langwieriger Postweg eingehalten werden muss.

Auch die Möglichkeit der "Lifeunterhaltung" im Internet via Chat ist den Schülern gegeben. Auf Grund der vermittelten Sprachkompetenz sind diese internationalen Kontakte für die Schüler schon fast zum Alltag geworden. Sie nutzen die Mittel der neuen Kommunikationsmöglichkeiten sehr sicher.

Darüber hinaus erstellen die Schüler mit Hilfe des "Composers" eigene, persönliche Präsentationen. Dadurch werden sie gezwungen, über sich und über ihr Bild, das sie nach außen tragen, zu reflektieren. Sie müssen ihre Selbstwahrnehmung genau prüfen und ggf. feststellen, dass die Fremdwahrnehmung eine ganz andere sein kann.

Zur Vorbereitung der Studienfahrt haben die Schüler das Internet als Möglichkeit der Beschaffung aktueller und detaillierter Informationen erfahren und genutzt. Sie haben die Möglichkeiten und Grenzen des neuen Mediums kennen gelernt und erste Lernerfolge im Umgang mit der Informationsflut erzielt. Die selektive Auswahl und Aufnahme von Informationen ist eine entscheidende Kompetenz, die die Schüler erlernen.