Arbeitsvorschläge für den Besuch des

Themenparks: Basic Needs

 

  1. Nehmen Sie den folgenden Text als Anfang eines Kurzaufsatzes Ihrer Beobachtungen und Eindrücke des Rundgangs im Themenpark „Basic Needs“ auf der EXPO 2000 in Hannover.

„Wasser, Nahrung und Obdach? Die natürlichen Bedürfnisse des Menschen sind mehr als das, was auch Pflanzen und Tiere brauchen. Die Ausstellung „Basic Needs“ zeigt die Grundbedürfnisse des Menschen ...“

 

2.      „Gut leben, statt viel zu haben: Armut ist mehr als ein geringen Einkommen, Reichtum mehr als der Besitz materieller Güter.“

Erläutern Sie diese Behauptungen durch zahlreiche Beispiele aus dem Themenpark „Basic Needs“.

 

3.      „Faire Chance zum Leben: Menschen brauchen eine faire Chance für die Gestaltung ihres Lebens. Menschliche Entwicklung bedeutet die Vergrößerung der individuellen Handlungsspielräume.“

Durch welche Beispiele wird dieser Sachverhalt im Themenpark „Basic Needs“ erklärt?

 

4.      Als Besucherin oder Besucher des Themenparks „Basic Needs“ durchwandern Sie den „Cycle of Life“. Welches sind für Sie die wichtigsten Stationen in diesem „Cycle of Life“?

 

5.  An welcher Stelle des Weges durch den „Cycle of Life“ im Themenpark „Basic Needs“ finden Sie den folgenden Text? Warum wurde dieser Text an dieser Stelle im Themenpark aufgenommen?

 

„Eine Mutter überlegt, ob sie ihr Neugeborenes stillen will. Sie hat einen Job als Kassiererin, nicht sonderlich befriedigend, aber leidlich bezahlt. So stillt sie so schnell wie möglich ab, und das Kind wird auf Flaschen umgewöhnt. Fortan heißt es, Babynahrung kaufen, Fläschchen kochen und nachher sterilisieren. Nehmen wir als Idealfall an, dass der Mann das alles machen kann und will. Die eigentlichen Kosten kommen dennoch, z.. B., das Kind wird wegen Mangel der mütterlichen Abwehrstoffe krankheitsanfälliger, hat häufig Bauchweh und raubt beiden Eltern den Schlaf. Laufende Arztbesuche folgen, vielleicht eine Kur. Und Tagesmutter oder Kinderkrippe müssen bezahlt werden. Dem Bruttosozialprodukt, das vom Bauchweh und den schlaflosen Nächten nichts merkt, hätte nichts Besseres passieren können als die Entscheidung der Mutter für den Beruf.

Das Bruttosozialprodukt misst im Wesentlichen all das, was mit Erwerbsarbeit erwirtschaftet oder saniert wird. Das genannte Beispiel beweist, dass ein Weniger an Bruttosozialprodukt oder an Erwerbsarbeit mit einem Mehr an tatsächlichem Wohlergehen und Lebensbefriedigung verbunden sein kann. Kleinkindern und der Umwelt geht es dann am besten, wenn sie im Bruttosozialprodukt (fast) gar nicht in Erscheinung treten. Sollte es gelingen, systematisch mehr Umweltqualität, weniger Krankheit und weniger Zerstörung mit weniger Erwerbsarbeit zu erreichen, so hätte man offenbar mehr Wohlergehen oder auch mehr Wohlstand mit weniger Bruttosozialprodukt erreicht.“

Ernst Ulrich von Weizsäcker: Erdpolitik. 1994, S. 251 f.

 

 

6.      Am Anfang des „Cycle of Life“ sehen sie einige Akuaba-Puppen aus Ghana.

 

Die geschnitzten Holzfiguren mit kleinen stilisierten Körpern und großen flachen Köpfen wurden von Frauen, die sich ein Kind wünschten, auf dem Rücken getragen. Das Gesicht wurde entsprechend dem Schönheitsideal der Ashanti geschnitzt, in der Hoffnung, dass das Kind genauso hübsch werden würde.

 

Zeichnen Sie solch eine Akuaba-Puppe.

 

7.      Für welche Länder, auf deren Kultur und Traditionen in der Halle Basic Needs eingegangen wird, könnte der folgende Text gelten?

 

Praktische Lösungen

Eine Mutter trägt ihr Baby in einem großen Tuch sicher auf ihrem Rücken befestigt. Auf diese Weise bleiben die Hände der Mütter frei, um andere Dinge zu tragen, die Haus- und Feldarbeit zu erledigen oder auf dem Markt Fisch, Obst und Gemüse zu verkaufen.

Das Baby ist auch noch lange nach der Geburt eng mit dem Körper seiner Mutter verbunden, spürt ihre Körperwärme und ihren Rhythmus. Es sitzt in einer seinem Wachstum förderlichen Haltung und bekommt entsprechend dem Tagesablauf seiner Mutter viel sinnliche Anregungen. So wird seine körperliche und geistige Entwicklung in den ersten Lebensjahren gefördert.

 

 

 

  1. Welche Särge aus Teshie, einem Dorf in Ghana, werden am Ende des „Cycle of Life“ in der Themenhalle „Basic Needs“ gezeigt? Welche Erklärungen zu diesen besonderen Särgen werden gegeben?

 

Um Ihnen das Finden der Särge und die Beantwortung der obigen zwei Fragen zu erleichtern, lesen Sie bitte den folgenden Text:

 

In Teshi, einem Dorf 16 Kilometer östlich von Accra, kann man sich den eigenen Sarg bestellen: holzgeschnitzt, buntbemalt und in jeder beliebigen Form. Wer zum Beispiel zeit seines Lebens als Fischer hart gearbeitet hat, lässt sich in einem zwei Meter langen, stabilen Boot mit zwölf Mann Personal beerdigen. Und wer sein Leben lang von einem eigenen Auto nur geträumt hat, kann sich in einer hölzernen Mercedes-Limousine beisetzen lassen. Umgerechnet 500 bis 2000 Mark zahlen die Kunden für solche Statussymbole, die am Tag ihrer Beerdigung einen bleibenden Eindruck hinterlassen sollen. Bis es aber soweit ist, stehen die Särge häufig zu Hause in der guten Stube - Träume von einer Zukunft, die frühestens im Jenseits Wirklichkeit werden kann.

 

Weiterer Arbeitsvorschlag:

Sie sprechen alle Deutsch und Englisch. Die meisten von Ihnen sprechen noch eine weitere Sprache. Besuchen Sie auf der EXPO 2000 einen Pavillon des Landes, dessen Sprache Sie sprechen. Machen Sie Notizen über Ihre Eindrücke und Beobachtungen in diesem Pavillon, so dass Sie diese später zu einem Kurzbericht zusammenstellen können. Es wäre schön, wenn Sie diesen Bericht durch (eigene) Photos illustrieren könnten.